Dienstag, 25. Dezember 2007

Neunerlei - Erzgebirgs-Essen mit Jahreswunsch

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Neinerlaa
„Mir hom aah Neinerlaah gekocht, a Wurscht un Sauerkraut. Mei Mutter hot sich ohgeploocht, die alte gute Haut.“
Am Heiligen Abend ist im Erzgebirge das Neunerlei obligatorisch. Je nach Phantasie und Familie variiert die Zusammenstellung. Aber selbst in schlechten Zeiten hatte man nicht darauf verzichtet. Da wurden eben Salz und Pfeffer mitgezählt, denn jedem Bestandteil sind besondere Kräfte eigen. Auf alle Fälle muss etwas aus der Erde, aus der Luft und aus dem Wasser dabei sein:
1. Bratwurst - bewahrt die Kraft
2. Kartoffelklöße - für das große Geld
3. Sauerkraut - sauer macht lustig
4. Linsen - für ausreichend Kleingeld
5. Sellerie - für die Potenz
6. Rote Rüben - für die Schönheit (rote Backen)
7. Heringssalat - damit man den Winter gut übersteht
8. Semmelmilch mit Mandeln - schützt vor Erkältung und Kopfschmerz (Koppwidding)
9. Heidelbeerkompott - bringt Glück und Segen
Brot und Salz (dass sie im nächsten Jahr nie ausgehen) gehören auf den Tisch und um ihn herum ja keine ungerade Zahl von Essern. Und schließlich soll man soll das Geschirr vom Neinerlaah nicht am Heiligen Abend abwaschen - auch gut.
Und in die Tischdecke wird Brot und Salz eingewickelt und erst am ersten Feiertag aufgeräumt.