--> kopiert von wpunktw
Neinerlaa
„Mir hom aah Neinerlaah gekocht, a Wurscht un Sauerkraut. Mei Mutter hot sich ohgeploocht, die alte gute Haut.“
Am Heiligen Abend ist im Erzgebirge das Neunerlei obligatorisch. Je nach Phantasie und Familie variiert die Zusammenstellung. Aber selbst in schlechten Zeiten hatte man nicht darauf verzichtet. Da wurden eben Salz und Pfeffer mitgezählt, denn jedem Bestandteil sind besondere Kräfte eigen. Auf alle Fälle muss etwas aus der Erde, aus der Luft und aus dem Wasser dabei sein:
1. Bratwurst - bewahrt die Kraft
2. Kartoffelklöße - für das große Geld
3. Sauerkraut - sauer macht lustig
4. Linsen - für ausreichend Kleingeld
5. Sellerie - für die Potenz
6. Rote Rüben - für die Schönheit (rote Backen)
7. Heringssalat - damit man den Winter gut übersteht
8. Semmelmilch mit Mandeln - schützt vor Erkältung und Kopfschmerz (Koppwidding)
9. Heidelbeerkompott - bringt Glück und Segen
Brot und Salz (dass sie im nächsten Jahr nie ausgehen) gehören auf den Tisch und um ihn herum ja keine ungerade Zahl von Essern. Und schließlich soll man soll das Geschirr vom Neinerlaah nicht am Heiligen Abend abwaschen - auch gut.
Und in die Tischdecke wird Brot und Salz eingewickelt und erst am ersten Feiertag aufgeräumt.
Dienstag, 25. Dezember 2007
Erzgebirgischer Räuchermann - Inbegriff der Besinnlichkeit
Raachermannl-Lied
1) Gar für Gar giehts zun Advent offn Buden nauf, ward a Mannl aufgeweckt:»Kumm, nu stist de auf!«
Is es unden in dr Stub, rührt sichs net von Flack. Stieht wus stieht, doch bal giehts lus: Blästs de Schwoden wag.
Kehrreim:
Wenn is Raachermannl nabelt un is socht kaa Wort drzu, un dr Raach steicht an dr Deck nauf, sei mer alle zamm su fruh.
Und schie ruhig is in Stübl, steicht dr Himmelsfriede ro. Doch in Harzen lachts un jubelts: Ja, de Weihnachtszeit is do!
2) S hot zwe stackendürre Baaun enn huhln Leib, zieht bedächtig an dr Pfeif zu senn Zeitvertreib. S hot a fei schiens Gackel a, offen Kopp an Hut. Ober Maul un Nos sei schwarz, weils viel dampfen tut.
Kehrreim
3) Kimmt zen Fast dr gruße Gung aus der Fremd a ham, springt der klaane rüm ver Frad, ach, dos is a Laam!
Bricht dernooch de Dammring rei, namm mer’n Raacherma, stellne mitten offn Disch, zündn a Karzel a.
Kehrreim
4) Is der Heilge Omnd nu raa, werd jeds ze an Kind, wieder warn in jeden Haus Lichter agezünd. Jeds hofft, dass zen Heilgen Christ aah a Packel kriecht, überol is Glanz un Pracht un wie gut das riecht.
Kehrreim
1) Gar für Gar giehts zun Advent offn Buden nauf, ward a Mannl aufgeweckt:»Kumm, nu stist de auf!«
Is es unden in dr Stub, rührt sichs net von Flack. Stieht wus stieht, doch bal giehts lus: Blästs de Schwoden wag.
Kehrreim:
Wenn is Raachermannl nabelt un is socht kaa Wort drzu, un dr Raach steicht an dr Deck nauf, sei mer alle zamm su fruh.
Und schie ruhig is in Stübl, steicht dr Himmelsfriede ro. Doch in Harzen lachts un jubelts: Ja, de Weihnachtszeit is do!
2) S hot zwe stackendürre Baaun enn huhln Leib, zieht bedächtig an dr Pfeif zu senn Zeitvertreib. S hot a fei schiens Gackel a, offen Kopp an Hut. Ober Maul un Nos sei schwarz, weils viel dampfen tut.
Kehrreim
3) Kimmt zen Fast dr gruße Gung aus der Fremd a ham, springt der klaane rüm ver Frad, ach, dos is a Laam!
Bricht dernooch de Dammring rei, namm mer’n Raacherma, stellne mitten offn Disch, zündn a Karzel a.
Kehrreim
4) Is der Heilge Omnd nu raa, werd jeds ze an Kind, wieder warn in jeden Haus Lichter agezünd. Jeds hofft, dass zen Heilgen Christ aah a Packel kriecht, überol is Glanz un Pracht un wie gut das riecht.
Kehrreim
Das erzgebirgische Heiligabendlied
--> kopiert vom MDR
Das Heilig-Ohmd-Lied (14 Strophen)
Es gibt heute kaum ein Liederbuch des Erzgebirges, in dem das Heilig-Ohmd-Lied nicht zu finden wäre. Der Text (mit 13 Strophen) entstand um 1830 und wird der 1784 in Annaberg geborenen Johanne Amalie von Elterlein zugeschrieben. Später wurden in verschiedenen Erzgebirgs-Orten neue Strophen hinzugedichtet. Die Melodie kann bis etwa 1880 zurückverfolgt werden.
1) Heut' is der heil'ge Ohmd ihr Mäd kummt rei, mer gießen Blei. Lob, laf när glei zr Hannelies die muß beizeiten rei. (Oder: Fritz laf geschwind zur Hanne Christ, se soll bei Zeiten rei.)
2) Mer hahm d'n Lächter a'gebrannt; satt nauf, ihr Mäd, die Pracht.Do drühm bei euch, is a recht fei, ihr hot 'ne Sau geschlacht.
3) Ich hob mer a e Lichtel kaaft, ver zwee un zwanzig Pfäng'. Gi Hanne hul ä Tüppel rei, mei Lächter is ze eng.
4) Kahr, zindt ä Weihrauchkärzel a, doß a wie Weihnacht riecht; unn stell's ner of des Scherbel dort, dos unnern Ufen liegt.
5) Lott' dorten of der Hühnersteig do liegt men' Lob sei Blei. Mahd raffel fei nett sehr dort rüm, sist werd der Krienerts scheu.
6) Denn's Mannsvulk hat sei Frehd an wos, sei's a an wos ner will. Mei Voter hot's an Vugelstell'n, der Kahr, der hot's an Spiel.
7) Ich gieß fei erst, wann krieg' ich da? Saht her en Hommerschmied! De Karlin lacht, die denkt gewiß, ich man ihr'n Richter Fried.
8) Mer ham a sächzähn Butterstoll'n, su lang wie 'n Ufenbank. Ihr Mäd, do werd' gefräss'n wär'n, mer wär'n noch alle krank.
9) Mer ham a Neunerlä gekucht, a Worscht unn Sauerkraut. Mei Mutter hot sich o geploocht, die alte gute Haut.
10) Fritz brock de Semmelmillich ei, nasch oder net derfu. Ihr Ghunge warft kee Raspel nei in's heilig Ohm'nd Struh.
11) War gieht den über'n Schwammentupp?! Nu Lotte ruh'ste nett! Wart, wenn när weerd der Voter kumm', do mußt dee gleich ze Bett.
12) Nä hurcht ner a mohl in Ufentupp, dos Rumpeln und dos Geig'n. Na wenn es när nett winseln tut, denn sist bedett's noch Leich'n.
13) Den heiling' Ohmd um Mitternacht, do läft statt Wasser Wei. Wenn ich mich ner nett färchten tät, ich hult 'n Tupp voll rei.
14) Denn drühm an Nachbar'sch Wassertrug, do stieht ä grußer Mäh. Und war nett rächte Totzen hat, dän läßt er gor nett na.
15) Lob hul derweil ben Hanne Lieb 'n Voter ä Kännel Bier. 'nochert, wenn de kümmst, do singe mer: "Ich freue mich in Dir".
16) Ihr Kinner, gieht in's Bett nu nauff, der Seeger zeigt schu ens. Ob mer ä Weihnacht wieder erle'm? Wie Gott will, su gescheh's.
Das Heilig-Ohmd-Lied (14 Strophen)
Es gibt heute kaum ein Liederbuch des Erzgebirges, in dem das Heilig-Ohmd-Lied nicht zu finden wäre. Der Text (mit 13 Strophen) entstand um 1830 und wird der 1784 in Annaberg geborenen Johanne Amalie von Elterlein zugeschrieben. Später wurden in verschiedenen Erzgebirgs-Orten neue Strophen hinzugedichtet. Die Melodie kann bis etwa 1880 zurückverfolgt werden.
1) Heut' is der heil'ge Ohmd ihr Mäd kummt rei, mer gießen Blei. Lob, laf när glei zr Hannelies die muß beizeiten rei. (Oder: Fritz laf geschwind zur Hanne Christ, se soll bei Zeiten rei.)
2) Mer hahm d'n Lächter a'gebrannt; satt nauf, ihr Mäd, die Pracht.Do drühm bei euch, is a recht fei, ihr hot 'ne Sau geschlacht.
3) Ich hob mer a e Lichtel kaaft, ver zwee un zwanzig Pfäng'. Gi Hanne hul ä Tüppel rei, mei Lächter is ze eng.
4) Kahr, zindt ä Weihrauchkärzel a, doß a wie Weihnacht riecht; unn stell's ner of des Scherbel dort, dos unnern Ufen liegt.
5) Lott' dorten of der Hühnersteig do liegt men' Lob sei Blei. Mahd raffel fei nett sehr dort rüm, sist werd der Krienerts scheu.
6) Denn's Mannsvulk hat sei Frehd an wos, sei's a an wos ner will. Mei Voter hot's an Vugelstell'n, der Kahr, der hot's an Spiel.
7) Ich gieß fei erst, wann krieg' ich da? Saht her en Hommerschmied! De Karlin lacht, die denkt gewiß, ich man ihr'n Richter Fried.
8) Mer ham a sächzähn Butterstoll'n, su lang wie 'n Ufenbank. Ihr Mäd, do werd' gefräss'n wär'n, mer wär'n noch alle krank.
9) Mer ham a Neunerlä gekucht, a Worscht unn Sauerkraut. Mei Mutter hot sich o geploocht, die alte gute Haut.
10) Fritz brock de Semmelmillich ei, nasch oder net derfu. Ihr Ghunge warft kee Raspel nei in's heilig Ohm'nd Struh.
11) War gieht den über'n Schwammentupp?! Nu Lotte ruh'ste nett! Wart, wenn när weerd der Voter kumm', do mußt dee gleich ze Bett.
12) Nä hurcht ner a mohl in Ufentupp, dos Rumpeln und dos Geig'n. Na wenn es när nett winseln tut, denn sist bedett's noch Leich'n.
13) Den heiling' Ohmd um Mitternacht, do läft statt Wasser Wei. Wenn ich mich ner nett färchten tät, ich hult 'n Tupp voll rei.
14) Denn drühm an Nachbar'sch Wassertrug, do stieht ä grußer Mäh. Und war nett rächte Totzen hat, dän läßt er gor nett na.
15) Lob hul derweil ben Hanne Lieb 'n Voter ä Kännel Bier. 'nochert, wenn de kümmst, do singe mer: "Ich freue mich in Dir".
16) Ihr Kinner, gieht in's Bett nu nauff, der Seeger zeigt schu ens. Ob mer ä Weihnacht wieder erle'm? Wie Gott will, su gescheh's.
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